Gasknappheit, Habeck & die Esoterik

Klaus-Rüdiger Mai beschäftigt sich vor dem Hintergrund der aktuellen Gasversorgungssituation in einem auf Tichys Einblick veröffentlichten Artikel („Habeck hat Solidarität verspielt – Deutschland verabschiedet sich in die Esoterik“) mit dem energiepolitischen Kurs unserer Bundesregierung. Hier ein Auszug:

„Die triste Wahrheit lautet doch, dass Deutschland eben nicht unabhängig vom russischen Gas ist, sondern dass Deutschland kein russisches Gas mehr bekommt. Die deutsche Außenministerin und auch der Wirtschafts- und Energieminister konnten doch nicht oft und nicht laut genug in die Welt hinausposaunen, dass sie kein russisches Erdgas mehr wollen – nun hat Putin sie beim Wort genommen und erfüllt ihnen ihren sehnlichsten Wunsch. Wie Baerbock und Habeck es sich – glaubt man ihren öffentlichen Bekundungen – gewünscht haben, liefert Russland kein Erdgas mehr. Wir sind nicht unabhängig, sondern in Wahrheit abgeschnitten vom russischen Erdgas. Ermuntert zu diesem Schritt dürfte Robert Habeck Wladimir Putin noch dadurch haben, dass er die letzten drei AKWs am 31. Dezember vom Netz nehmen will.

Es ist natürlich ein beeindruckendes Beispiel grüner Staatskunst, Deutschland in einen Wirtschaftskrieg zu treiben und gleichzeitig das Land wirtschaftlich abzurüsten, indem man die Axt an die Energieversorgung legt. In der Tat besteht Habecks „politisches und handwerkliches Mammutwerk“ darin, dass er weder aus Katar, noch aus Kanada LNG bekommt und von Norwegen nicht mehr als bisher. Habecks Meisterwerk besteht darin, die Deutschen unabhängig von ihrer Wirtschaft zu machen, denn die Betriebe können ja einfach aufhören zu produzieren, es reicht, wenn der Staat Geld druckt, Schulden macht, um die nicht mehr produzierenden Unternehmen zu finanzieren. Arbeiten war gestern, Alter, wird Robert Habeck dann vermutlich formulieren.“

Außer Dänemark und Österreich hat sich bisher kein weiteres unserer Nachbarländer zum Abschluss bilateraler Solidaritätsverträge in puncto Gasversorgung bereit erklärt. Diesen Umstand schätzt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als „problematisch“ ein. Dabei ist es ja gerade die Arroganz der ebenso selbstzerstörerischen wie unsolidarischen Energiepolitik Deutschlands, die zu dieser Verweigerungshaltung unserer Nachbarn geführt hat. Klaus-Rüdiger Mai führt dazu u.a. aus:

„Aus niederländischer, aus belgischer, aus tschechischer Sicht ist die Verweigerungshaltung, durchaus nachzuvollziehen, denn offensichtlich befindet sich Deutschland in einer so stabilen und komfortablen Energiesituation, dass es sich leisten kann, seine letzten noch vorhandenen AKWs abzuschalten. Habecks Reserve-Attrappe nimmt niemand in Europa ernst. Dass Deutschland nicht nur darauf verzichtet, seine AKWs hochzufahren, was man am 24. Februar 2022 spätestens hätte machen müssen, weil das nicht von heute auf morgen geht, sondern auch die letzten noch verbliebenen Meiler vom Netz nimmt, löst bei unseren Nachbarn nur erstauntes Kopfschütteln aus und eine solide Verärgerung – selbst bei den Grünen anderer Länder. Man ist in der Energiefrage von den grüntraumtänzerischen Deutschen vollkommen entnervt in Europa.“

Der komplette Artikel ist hier nachlesbar: https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/habeck-gasknappheit-gaslieferungen/