„… während der seit einigen Monaten in Deutschland und Europa sichtbar gewordenen Energiekrise ist es leiser geworden um den angeblich bevorstehenden Klimanotstand. Einerseits haben Energiepreise und Versorgungssicherheit das Klimathema in den Hintergrund gerückt. Andererseits zeigt sich eine Abschwächung der Erwärmungstendenz der letzten 40 Jahre.“
So leitet Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (Hochschullehrer, SPD-Politiker und ehemaliger Umweltsenator in Hamburg) seine am 7. Mai auf dem Blog „Kalte Sonne“ erschienene Kolumne ein. Er stellt wissenschaftliche Forschungsergebnisse vor, welche die alarmistischen Klimamodelle des Weltklimarates (IPPC) in Frage stellen. Vahrenholt führt weiterhin aus:
„Das sind eigentlich gute Nachrichten. Wäre es nicht an der Zeit, dass Klimaforscher diese Trends der Politik und der Öffentlichkeit nahebringen? Denn die Politik justiert gerade die Prioritäten der Energieversorgung neu. War es bis zur Preisexplosion des letzten Jahres und den Folgen des Ukraine -Krieges offenbar selbstverständlich, die Klimaauswirkungen als den allein bestimmenden Faktor für Energiepolitik heranzuziehen, so wird uns allen die Bedeutung von Versorgungssicherheit und Preisentwicklung nun vor Augen geführt.
Die Politik reagiert aber immer noch unzureichend. Sie glaubt, in dem lediglich mehr Windkraftwerke und Solaranlagen gebaut werden, das Problem der selbst erzeugten Energieknappheit auf Grund des Doppelausstiegs aus Kohle und Kernenergie zu bewältigen. Es muss immer wieder daran erinnert werden, dass in 2021 der Anteil von Wind- und Solarenergie knapp über 5 % der Primärenergie (Öl, Gas, Kohle, Kernenergie, Erneuerbare Energien) betrug. Selbst in einem guten Windjahr wären es nicht viel mehr als 6 %.
Den erforderlichen Mut, das Kohleausstieggesetz außer Kraft zu setzen, den Kernenergieausstieg zu stoppen, das Erdgas-Fracking-Verbot sowie das Verbot der CO2- Abscheidung bei Kohlekraftwerken aufzuheben, hat die Politik nicht. Noch nicht. Noch werden munter Gasheizkraftwerke wie in Leipzig gebaut, die Kohleheizkraftwerke mit heimischer Braunkohle ersetzen sollen. Die Industrie ist da schon weiter. Volkswagen hat die Konversion von zwei eigenen Kohlekraftwerken in Gaskraftwerke auf unbestimmte Zeit verschoben. Über diese Erklärung des Vorstandschefs Dies wurde hierzulande nicht breit berichtet, im Ausland schon.“
Während die Ampelkoalition also immer noch unverdrossen an der laut Wall Street Journal „dümmsten Energiepolitik der Welt“ festhält, ist nicht nur die Industrie dabei, sich neu aufzustellen. Andere Länder reagieren u.a. mit einem Wiedereinstieg in die Kohleförderung und Kernenergie, um die Folgen der explodierenden Energiepreise für ihre Volkswirtschaften möglichst gering zu halten. Sehr interessante Signale zu mehr Klimarealismus in puncto 1,5 Grad – Ziel kommen zudem von John Kerry, dem Klimabeauftragten der US-Regierung, und vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg.
Wer Vahrenholts aufschlussreiche Kolumne in Gänze lesen möchte, der findet sie hier: https://kaltesonne.de/fritz-vahrenholt-die-energiewendel-und-die-ausbleibende-erwaermung/